Monika Hauser: Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt – ohne systemischen Blick keine gesellschaftliche Veränderung

Monika Hauser: Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt – ohne systemischen Blick keine gesellschaftliche Veränderung

So unterschiedlich die Lebensrealitäten von Frauen und Mädchen in Krieg, Nachkrieg und Friedenszeiten sind: Geschlechtsspezifische strukturelle, sexualisierte, physische und psychische Gewalt bleibt doch für viele ein Kontinuum in ihrem Lebensalltag – wo auch immer! Die gesundheitlichen und sozialen Folgen sind für viele massiv und langfristig. Das öffentliche, fachliche und politische Bewusstsein für dieses Thema ist in letzter Zeit gewachsen, gleichzeitig entstanden Modellprojekte und Initiativen. Trotzdem gibt es nach wie vor kaum systematische Programme zur Eindämmung und Prävention von sexualisierter Gewalt. Und es stehen noch immer viel zu wenig fachlich adäquate Versorgungsangebote für Überlebende zur Verfügung. Hier ist weltweite Solidarität mit den Überlebenden gefordert. Diese drückt sich aus in der Klarheit unserer politischen Haltung gegen die andauernde Dynamik – auch in den Medien– Gewalterfahrungen zu individualisieren und gegen den rein symptom-orientierten Blick auf das Trauma. Das bedeutet somit auch, uns gegen die Kommerzialisierung der Gesundheitsbranche zu stellen.

Solidarisches feministisches Bewusstsein, Interdisziplinarität und politische Menschenrechtsarbeit gehören hier unabdingbar zusammen. Dazu hat medica mondiale  in rund 20 Jahren komplexe Erfahrungen gesammelt, nachhaltige Projekte aufgebaut und Fachstandards entwickelt.

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Dr. Monika Hauser, Köln
Dr. Monika Hauser ist Gründerin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von medica mondiale e.V. in Köln. Nach Berichten von Massenvergewaltigungen fuhr die ausgebildete Gynäkologin 1992, mitten im Krieg, in die bosnische Stadt Zenica. Dort baute sie im April 1993 zusammen mit lokalen Fachfrauen ein Frauentherapiezentrum für im Krieg vergewaltigte Frauen und Mädchen auf. Kurz danach begann die Arbeit der internationalen Hilfs- und Frauenrechtsorganisation medica mondiale. Sie unterstützt weltweit traumatisierte Frauen und Mädchen durch medizinische Versorgung, psychosoziale Beratung, Existenzgründung und rechtliche Beratung. 2008 erhielt Monika Hauser den Right Livelihood Award, den Alternativen Nobelpreis. Für ihren herausragenden Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten zeichnete das Land Nordrhein-Westfalen sie Ende 2012 mit dem Staatspreis NRW aus.
Internet: www.medicamondiale.org

Ein Vortrag der 20. AKF-Jahrestagung 2013 – Grenzüberschreitungen – Frauengesundheit in einer globalisierten Welt

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