Was Frauen stark macht und psychisch gesund erhält – Strategien gegen Stress, Depressionen und burn-out entwickeln

Was Frauen stark macht und psychisch gesund erhält – Strategien gegen Stress, Depressionen und burn-out entwickeln

Presseinformation

Am vergangenen Wochenende ging die 21. Jahrestagung des Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. (AKF) zum Thema „Selbstoptimierung bis zur Erschöpfung – Widerstandskraft und psychische Gesundheit von Frauen“ in Köln zu Ende. Über 200 Teilnehmerinnen beschäftigten sich mit dem Thema Resilienz -gemeint ist damit die psychische Widerstandsfähigkeit, Krisen zu bewältigen und für die eigene körperliche und seelische Weiterentwicklung zu nutzen.

In den Vorträgen der diesjährigen Referentinnen wurde deutlich, dass viele Frauen sich in einem ständigen Balanceakt zwischen Beruf, Familie und Privatleben aufreiben und überfordern. Erschöpfungszustände oder Burn-outs sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr, sondern scheinen zur Normalität zu werden. Neurobiologinnen, Genetikerinnen, Psychologinnen und auch eine Philosophin beschäftigten sich mit der mentalen Fähigkeit, Widerstandskräfte gegen alltägliche Überforderungen bis hin zu psychischen Erkrankungen zu entwickeln.

Dr. med. Maria Beckermann, Tagungspräsidentin des AKF und scheidende 1. Vorsitzende bilanziert: „Es kommt mir vor, als reise bei Frauen die drohende Erschöpfung immer im Handgepäck mit. Wir müssen aufhören, das subjektive Gefühl der Überforderung zu individualisieren. Wir dürfen nicht sagen: „Ich kann den ganzen Anforderungen nicht gerecht werden, weil ich zu schwach, zu unorganisiert, zu träge oder zu langsam bin“, sondern wir müssen sagen: “Ich schaffe es nicht, weil es objektiv zu viel ist. Basta!“

Die psychische Gesundheit von Frauen ist eng mit ihrer gesellschaftlichen Situation verbunden. Geringes Einkommen und ungleiche Bezahlung beeinflussen die seelische Gesundheit ebenso wie Gewalterfahrungen. Wir beobachten, dass insbesondere die psychischen Störungen zugenommen haben, die mit krank machenden Lebensbedingungen einhergehen. Dies fordert nach Auffassung des AKF unmittelbar zu einer Veränderung der Verhältnisse und nicht nur des individuellen Verhaltens auf. Oft sind niederschwellige und kurzfristig verfügbare Beratungsangebote hilfreich, die im
Medizinsystem aber kaum verfügbar sind. Zu viele psychische Diagnosen werden zudem immer noch aus strategischen Gründen gestellt, um Leistungen wie zum Beispiel Gespräche abrechnen zu
können. Der AKF tritt dafür ein, die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen mit sozialen Hilfesystemen für Frauen zu verbessern und die Wartezeiten auf Therapieplätze durch den Einsatz von zusätzlichen Beratungsangeboten deutlich zu verkürzen.

Die Mitgliederversammlung des AKF hat Dr. med. Dagmar Hertle zur neuen 1. Vorsitzenden des AKF gewählt. Dr. Hertle ist Fachärztin für Innere Medizin, Psychotherapie und Ärztliches Qualitätsmanagement und seit 2010 Projektleiterin im BQS-Institut für Qualität und Patientensicherheit in Düsseldorf.

Pressekontakt: Gundel Köbke [ Kommunikation c/o AKF e.V., Tel.: 0170 551 80 55, www.gundel-koebke.com
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Der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF) ist der größte unabhängige Zusammenschluss von Frauengesundheitsorganisationen in Deutschland. Der AKF organisiert Hebammen, Ärztinnen, Psychologinnen und Pädagoginnen, Heilpraktikerinnen, in den Pflegeberufen Tätige, Selbsthilfe und Gesundheitswissenschaftlerinnen, vereint Berufsverbände und Organisationen, Frauenberatungsstellen, Frauengesundheitszentren und Selbsthilfeverbände und vertritt die Interessen von Frauen als Patientinnen, als Expertinnen und als Bürgerinnen. Der AKF ist anerkannt gemeinnützig und besteht seit 1993.

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